Wann, wenn nicht jetzt?


Wann, wenn nicht jetzt? Wann, wenn nicht jetzt schreien wir auf?

Wann, wenn nicht jetzt?

Wann, wenn nicht jetzt schreien wir auf?

Wann, wenn nicht jetzt merken wir, dass wir Krisen solidarisch lösen müssen?

Wann, wenn nicht jetzt verstehen wir, dass der Faschismus immer zugänglicher wird?

Wann, wenn nicht jetzt erkennen wir, das die Polizei uns nicht nur nicht helfen, sondern uns sogar bekämpfen wird?

Wann, wenn nicht jetzt realisieren wir, dass der Kapitalismus kein solidarisches Miteinander möglich macht, sondern dieses aktiv bekämpft?

Wann, wenn nicht jetzt nehmen wir es selbst in die Hand?

Wann, wenn nicht jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, sich zu organisieren?

Denn wenn diese Krise vorbei ist, wann auch immer das sein mag, wird es bald die nächste geben.

Und immer wieder wird der Kapitalismus versagen, die Krise zu bekämpfen, die er selbst hervorgebracht hat und immer wieder wird der Faschismus es ausnutzen.

Immer wieder werden diese Krisen nicht gelöst, sondern nur die Symptome bekämpft werden.

Immer wieder werden Faschist*innen versuchen, diese Krisen für sich zu nutzen und zu erstarken.

Und immer wieder werden wir sehen, dass Entscheidungsträger*innen und Exekutive lieber die progressive Bewegung bekämpfen wird, um die eigene Machtposition zu sichern.

20°C am Wochenende, Schnee am Montag. Im April.

Millionen von Pandemietoten und Zehntausende, die diese Pandemie leugnen.

Rechtsextremist*innen, die den Faschismus wieder salonfähig gemacht haben und den Rechtsterrorismus weiter bestärken.

Debatten, die zeigen, wie tief Rassismus, Patriarchat, Ableismus und viele weitere Formen der Diskriminierung noch in unserer Gesellschaft verankert ist.

Eine Polizei, die Klimaaktivist*innen, Antifaschist*innen und allen anderen Menschen, die sich der Zerstörung, der Unterdrückung, der Ausbeutung entgegenstellen, verprügelt und kriminalisiert.

Eine Polizei, die tief in den weltweit immer weiter wachsenden rechtsextremen, faschistischen Strukturen und Netzwerken verwurzelt und vernetzt ist.

Und im Angesicht dieser Krisen sind wir erschreckend ruhig. Wie kann es sein, dass wir nicht wütend sind? Wie kann es sein, dass wohnungslose Menschen, die bei Minusgraden draußen erfrieren, Zeitarbeiter*innen, die unter unmenschlichsten Bedingungen unseren Spargel stechen und dabei nicht mal richtig bezahlt werden und ein Korruptionsfall nach dem anderen nur eine Randnotiz sind?  

Wie kann es sein, dass es anscheinend vollkommen normal geworden ist, dass immer mehr Menschen durch Naturkatastrophen sterben, dass in Südamerika der Amazonas abgefackelt wird, immer mehr Menschen vor Krieg, Verfolgung und Klimazerstörung fliehen müssen, Indigene Menschen ermordet werden, wenn sie gegen die Zerstörung ihrer Heimat protestieren, Polizist*innen mal wieder Menschen verprügeln oder erschießen, die ihnen entweder zu progressiv oder nicht weiß genug sind?

Es gibt mehr als genug Gründe, wütend zu sein. Und wenn wir diese Wut gemeinsam kanalisieren, können wir Großes schaffen!

Denn wir haben wieder und wieder gesehen, dass es Unsinn ist darauf zu vertrauen, dass Entscheidungsträger*innen und ihre Exekutive im Interesse der Allgemeinheit handeln. Sie lassen lieber Faschismus gedeihen, unser aller Lebensgrundlagen zerstören und Krisen auf uns allen austragen, anstatt die Probleme dieser Welt bei der Wurzel zu packen.

Sie können auch nicht anders. Denn die Wurzel dieser Probleme liegt dort, woher sie auch ihre Macht haben. Im Kapitalismus. Getrieben von Wachstums- und Profitzwang bauen sie weiter an diesem Konstrukt der Ausbeutung, Unterdrückung und Entwertung von Menschen, das uns immer wieder immer katastrophalere Krisen beschert.

Lasst uns gemeinsam dieses Konstrukt zum Einsturz bringen!

Um Rassismus, Sexismus, Faschismus, Klimakrise und alle anderen Formen der Unterdrückung, Ausbeutung und Zerstörung zu bekämpfen, müssen wir eine neue Form des Wirtschaftens, eine neue Form des Zusammenlebens schaffen.

Eine Welt, in der nicht nach Wachstumszwang und Profitgier produziert und gewirtschaftet wird.

Eine Welt, die nicht auf Konkurrenz und Abwertung Anderer basiert.

Eine Welt, in der Krisenlösungen wirkliche Lösungen sind und keine Symptombekämpfung. Lösungen, die nicht nur „die Wirtschaft“ am laufen halten und die Krisen auf dem Rücken der Gesellschaft austragen.

ann, wenn nicht jetzt fangen wir an für eine Welt zu kämpfen, in der Wir auch leben wollen? Wir müssen nicht auf den „Tag X“, den Moment der großen Katastrophe warten, sie ist bereits da und anstatt wie gelähmt darauf zu hoffen, dass die Staaten dieser Welt uns Lösungsvorschläge servieren, müssen wir handeln. Noch zu warten wäre Wahnsinn.

Ich weiß nicht, ob wir mehr sind. Aber das ist vollkommen irrelevant solange diese Mehrheit still ist.

Für einen klimagerechten, intersektionalen, revolutionären Antifaschismus!